Friedhof Bedesbach
Der Friedhof von Bedesbach verfügt über folgende Bestattungsmöglichkeiten:
- Reihengrabstätten (Einzelgrabstätten)
- Gemischte Grabstätten
- bereits bestehende Wahlgrabstätten (Doppelgrabstätten)
- Urnenreihengrabstätten (Einzelgrabstätten)
- Urnenwahlgrabstätten (Doppelgrabstätten)
- Urnenreihengrabstätten (Einzelgrabstätten) auf einem Rasengrabfeld
- Urnenwahlgrabstätten (Doppelgrabstätten) auf einem Rasengrabfeld
- Urnenreihengrabstätten (Einzelgrabstätten) auf einem anonymen Urnengrabfeld
Friedenslinde auf dem Friedhof
Im Jahr 1871 wurde auf dem Bedesbacher Friedhof die „Friedenslinde“ vom damaligen Adjunkten (Bürgermeister) und Schullehrer Peter Cappel gepflanzt.
Schon viele Male waren wir an dem gegenwärtigen Ort der Ruhe und des Friedens versammelt, um den aus unserem Orte Dahingeschiedenen die letzte Begleitung zur ewigen Ruhe zu geben. Auch heute sind wir in gesamter Anzahl hier versammelt, aber nicht um von uns Geschiedene zur Gruft des Todes zu begleiten, sondern um dem soeben beendeten Kriege zum Andenken einen Baum des Sieges an diesem Orte anzupflanzen. Möge daher dieser Baum nicht allein, wie gewiß in vielen Orten, ein Baum des Sieges, sondern hauptsächlich als Friedensbaum betrachtet werden, und mögen nicht bloß wir in dem kleinen Bedesbach, sondern alle Orte und Städte des so neu erstandenen deutschen Reiches dieses schöne Sinnbild des Friedens anpflanzen.
Wir wollen nicht nur diesen Baum zum Andenken der siegreichen Kämpfe unserer deutschen Heere gegen den Erbfeind unseres Vaterlandes pflanzen, sondern er soll als beständige Mahnung zum Frieden gelten, indem die Geschichte des soeben beendeten Krieges uns wieder das warnende Beispiel gegeben hat, wie eines der mächtigsten Reiche der Erde ohne Friedensliebe, bloß auf militärische Grundlage gegründet seine verderblichen Folgen erleiden mußte, wie die Geschichte uns viele Beispiele solcher Art des Entstehens und Verfallens aufweisen tut. Es möge daher dieser Baum nur als Mahnung zum ständigen Frieden gelten, denn nur unter Frieden kann Wohlstand und Bildung gedeihen, und auch auf diese Weise können mächtige Reiche wie das gegenwärtige deutsche unerschütterlich in ihrem Bestehen gemacht werden.
So gebe denn der allmächtige Gott Glück und Gedeihen diesem jungen Baume, daß er heranwachse zum großen Baum des Friedens und so möge er auch das junge deutsche Reich zu einem großen unerschütterlichen Reich der Freiheit und des Friedens erstehenlassen.
Peter Cappel
Rede anlässlich der Pflanzung der Linde im Jahr 1871
Quelle: Westrichkalender 1969, Seite 139